Schmerzthema
Komplexes regionales Schmerzsyndrom (CRPS)
oder Morbus Sudeck

Definition und Hintergründe der Erkrankung

Das Komplexe Regionale Schmerzsyndrom ist eine Schmerzerkrankung, die zu anhaltenden Schmerzen und Behinderungen führen kann. Sie bedarf frühzeitig einer qualifizierten Therapie, um einen bestmöglichen Verlauf zu erreichen.
Das CRPS (Complexes Regionales Schmerzsyndrom) Typ I – früher Morbus Sudeck genannt – wurde erstmals um 1900 von Herrn Prof. Paul Sudeck, einem in Hamburg tätigen Chirurgen, systematisch beschrieben und erforscht. Es entspricht einer Fehlreaktion des Körpers auf ein körperliches Trauma. Dabei hängt die Schwere des CRPS nicht von der Stärke des Traumas ab. Am häufigsten sind Brüche der Speiche (= Radius) Auslöser für ein CRPS. Es kann aber ebenso gut durch andere Knochenbrüche, teilweise sogar durch kleine Verstauchungen oder Verletzungen ausgelöst werden.
Der Name Komplexes Regionales Schmerzsyndrom weist auf die entscheidenden Merkmale der Erkrankung hin: Die Komplexität bezieht sich darauf, dass alle drei Teile des Nervensystems (das sensible, das motorische und das vegetative System) betroffen sind. Das Kriterium „Regional“ bezieht sich darauf, dass meist ganze Regionen wie Hand mit Handgelenk und Unterarm betroffen sind.
Man unterscheidet das CRPS Typ I (ohne Nervenschaden) vom Typ II (mit Nervenschaden).
Der klassische Verlauf beginnt mit einer starken Schwellung, einer rötlich-violetten Verfärbung, Überwärmung, starkem Schwitzen und Schmerzen (entzündliches Stadium). Meist nimmt die Schwellung über die nächsten Wochen wieder ab und die Hauttemperatur neigt eher zu Kälte. Die meist von Anfang an bestehenden Bewegungseinschränkungen von Fingern und Handgelenk (bzw. Zehen und Sprunggelenk) können sich verfestigen und es stellt sich das sogenannte dystrophes Stadium ein. In ungünstig verlaufenden Fällen können sich die Muskeln zurückbilden und andere kaum mehr korrigierbare Störungen eintreten (atrophisches Stadium). Eine weitere ungünstige Entwicklung ist das Auftreten von starken Schmerzen, die häufig brennenden Charakter haben und mit einer Berührungsempfindlichkeit einhergehen können.
Der Verlauf ist individuell sehr unterschiedlich, aber bei einem Teil der Betroffenen bleiben erhebliche Behinderungen zurück. Die ersten Monate nach Auftreten der Erkrankung versprechen die besten Heilungschancen und sollten daher vorrangig für eine stationäre Therapie genutzt werden.

Inhalte unserer multimodalen Therapie bei CRPS oder Morbus Sudeck

Im Schmerztherapiezentrum Bad Mergentheim werden seit 1983 Patienten mit chronischer CRPS oder Morbus Sudeck behandelt. Aufgrund der großen Erfahrung und Behandlungsmöglichkeiten gelten wir als Kompetenzzentrum für CRPS- Patienten.
Nur mit einem komplexen Behandlungskonzept, das jeweils individuell auf das Krankheitsbild, aber auch auf die Wünsche und Bedürfnisse des betroffenen Patienten abgestimmt ist, kann man den Schmerzen und Bewegungseinschränkungen beim CRPS bestmöglich entgegentreten. Dabei haben sich beim CRPS sehr spezifische Behandlungskonzepte bewährt, die nicht allgemein verfügbar sind.
Wenn zusätzlich zu einer kompetenten körperlichen Behandlung auch über die Probleme einer Schmerzchronifizierung informiert wird und gleichzeitig psychische Risikofaktoren mitbehandelt werden, ist die Behandlung von chronischen Schmerzen deutlich effektiver. Dies haben wissenschaftlich Studien gezeigt.
Eine an unserem Haus 2019 durchgeführte Studie konnte zeigen, dass eine hier durchgeführte stationäre Therapie statistisch zu signifikanten Verbesserungen der Schmerzen bei CRPS führt.

Behandlung

Behandlungskonzept

CRPS oder Morbus Sudeck

Wie wir die „Multimodale Schmerztherapie“ bei CRPS oder Morbus Sudeck anwenden und welche Vorteile diese Methode bei der Behandlung von chronischen Schmerzen hat, erfahren Sie im PDF Komplexes Regionales Schmerzsyndrom (CRPS) Typ I oder Morbus Sudeck.

Gemeinsam gegen den Schmerz!